Test: Digitale Vorstufe Grace Design m903
USB Class 2 unter Windows
Wie im Text erwähnt, muss man unter
Windows spezielle Treiber zurate zie-
hen, um die volle Bandbreite bis 192
kHz über diese Verbindung schicken zu
können. Der Hersteller Grace Design
hat für seine Kunden einen kostenlosen
Download eingerichtet.
Dort findet man rechts unter dem Pro-
duktbild den Link „Windows USB 2 Dri-
ver (for sampling rates above 96kHz)
v1.26". Ein Klick darauf lädt die Treiber
runter, die Installation ist in einer Mi-
nute abgeschlossen.
Klangliches
Was man allerdings vernimmt, ist ein
Feuerwerk und zwar eins, das sich ge-
waschen hat.
Klanglich ist das ein überaus gelun-
gener Mix aus unbedingter Ehrlich-
keit und Verve. Ganz wie es sich für
ein Werkzeug dieser Art gehört, sind
keinerlei Verfärbungen auszumachen,
das Ding ist in allen Belangen gnaden-
los. Räumliche Ereignisse drückt der
m903 souverän an die virtuelle Wand,
jedes noch so kleine Randdetail wird
ausdrucksstark und glasklar wieder-
gegeben. Das überwältigt im ersten
Moment, nach intensivem Hören will
man nix anderes mehr. Dann kann
man nicht mehr damit leben, weniger
Informationen ans Ohr gereicht zu
bekommen. Dann will man jedes noch
so kleine Schmatzen Jen Chapins mit-
bekommen und räumlich korrekt auch
das kleineste Oberwellchen des Saxo-
fons. Glauben Sie es mir, so entwickelt
sich die Hörgewohnheit. Was min-
destens genauso beeindruckend und
eventuell noch viel mehr zum Verve
des m903 beträgt, ist das Timing. Der
Fuß wippt mit, sobald der Junge Mu-
sik macht. Von wegen steriler Studio-
Kram, hier steckt jede Menge Musika-
lität drin. Sogar so etwas wie Wärme
vermittelt er bei aller Akkuratesse und
Detailfreudigkeit.
Im Betrieb gehen die Lampen aus, es leuchtet
nur noch ganz dezent die Betriebsanzeige rechts
Eines bin ich Ihnen noch schuldig:
Wie steht‘s eigentlich mit der Cross-
Feed-Funktion? Ich hatte ehrlich ge-
sagt wenig Vorstellung davon, was das
für einen Effekt ergibt. Tatsächlich
erzeugt sie eine Mitte, verleiht gerade
Stimmen viel mehr Ausdruck, Sänger
scheinen einem auf der Nasenspitze
zu stehen. Beeindruckend war, dass
die Neutralität des Klangs nicht beein-
trächtigt wurde, das hatte ich nämlich
erwartet. Nix, tatsächlich vernimmt
man schon ein Verschieben der Büh-
ne, speziell der Fokus wechselt und
konzentriert sich auf das Zentrum, an
der Tonalität ändert sich nichts. Gut
so. Das X-Feed habe eigentlich immer
angelassen. Es hört sich damit einfach
etwas harmonischer und natürlicher
an und kam
meinem
persönlichen,
stimmkonzentrierten Hören eher ent-
gegen als ohne die Funktion. Ich bin
jedenfalls auch insgesamt schwer an-
getan von dem Teil. Es lohnt sich halt
doch, immer mal nachzuschauen, was
abseits der einschlägigen Verdächtigen
so entwickelt und gebaut wird.
Christian Rechenbach
Grace Design ^ 3 0 3
•
Preis:
um 2.000 Euro
•
Vertrieb:
Audio Import,
Wermelskirchen
•
Telefon:
02196 BB3136
•
Internet:
www.audio-import-hifi.de
•
Eingänge:
1 X S/PDIF RCA
(bis 192 kHz, 24 Bit)
1 X S/PDIF Toslink
(bis 192 kHz, 24 Bit
)
1 X AES/EBU
(bis 192 kHz, 24 Bit)
1 x USB Class 1 und 2
(bis 192 kHz, 24 Bit)
1 x analog RCA
•
Ausgänge:
1 x analog XLR
1 x analog RCA
1 x analog 0,25“-Klinke
2 x Headphone
einsnull
<checksum>
„Das
ist
klanglich
und
ausstattungs-
technisch einer der empfehlenswertesten
Wandler überhaupt."
</checksum>
46
einsnull